Donnerstag, 23. September 2010

Fly me to the moon...


Ich gebe zu dieser Post mag etwas ungewöhnlich erscheinen, wähle ich als nächstes Reiseziel den Mond. Aber manchmal und besonders heute spüre ich eine Sehnsucht nach diesem kosmischen Nachbarn und seiner Ferne.
Wie schön es wäre, allein durch die Weiten zu springen und frei von Allem, ohne Bestimmung einen Spaziergang auf der Mondoberfläche zu machen. Alles fühlt sich so leicht an, so beruhigend, so unkomplex. Ein wenig Mondgestein sammeln und die Finger durch den ruhenden Staub zu fahren. Immer das Dunkel des Weltalls über sich. Es wäre zugleich abenteuerlich, entdeckt man doch minimalistische Dinge, die den Mond ausmachen. Man steht in einem Krater oder betrachtet aus dem Visier des Weltraumanzuges die freien Flächen, die vielleicht kein Mensch vorher berührt hat.

So sehr es eine spannende Erfahrung wär', so einsam würde man sich aber nach einer Weile dort fühlen. Ich würde zurück zum strahlenden, blauen Planeten blicken und mich nach etwas sehnen. Ich würde etwas zurücklassen, etwas Wertvolles in der Ferne sehen und auf Grund der Distanz vermissen. Ich wäre allein.
Die Menschen in meinem Leben, Familie, Freunde, Heimat, die Natur, Regen, den Wind, blauer Himmel, Frühling, gute Gespräche, das Essen, meine Hobbys, meine Wohnung, Einkaufen, Spaß bei der Arbeit, Reisen in belebte Städte, Filme, Musik, Kunst, Bücher, Kulturen, mir würde etwas Lebendiges fehlen, Momente mit einem besonderen Menschen, Gefühle...Liebe...

Der Mond ist fern und er ist sicher das entfernteste Reiseziel, welches ich mir vorstellen kann. Immer den Blick zur Erde zurück, denn da gehöre ich hin. Da bin ich glücklich.

Eine weiter Symbolik, die ich anfügen möchte, ist, dass ich den Mond aus der Distanz sehr schätze. Ich glaube es ist gut zu wissen, dass er da ist, ohne ihn jemals zu betreten. Die Gewissheit zu haben, dass er kommt und geht, aber nie ganz weg ist. Er zeigt sich in voller Pracht, man kann ihn ansehen und trotz des Raumes zwischen hier und dort unabhängig zu ihm sprechen. Er wird nicht antworten, er hört geduldig zu und bleibt selbst wenn man nichts mehr zu sagen hat. Er bleibt, ob Leben oder Tod, er bleibt.
Erde und Mond gehören zusammen und harmonieren für sich selbstverständlich. Es hat Jahrmillionen gebraucht, bis die beiden sich gefunden haben und wird weitere Jahrmillionen brauchen, bis sie wieder auseinander gehen müssen. Im Gesamten ist es nur ein Bruchteil, doch für diesen Moment sind sie ein zusammengehöriges Paar. Und das ist ihre Bestimmung...

Ich werde traurig sein, wenn die beiden voneinander gehen müssen, aber sie für ihre gemeinsame Zeit bewundern. Beispielhaft.

Der Mond ist fern und ich würde ihn gerne näher kennenlernen, ist er doch nur ein stiller Begleiter, der ohne Erwartungen seinen Platz bekommen hat. Mond, du hast es gut, schätze dich glücklich...

In diesem Sinne, begleitet mich auf eine kurze Reise in unser Sonnensystem, beginnend mit dem "Verlassen der Erde" - nennen wir es einen Soundtrack für eine große Reise. Besonders der vorletzte Track namens "Escape Earth" ist toll. Verfügbar unter diesem Link oder als Stream oder Download über SoundCloud im Fenster darunter.

The Solar System - Leaving Earth (Volume 1) by LordWilson

Es tut mir Leid, dass ich als Erdenbürger manchmal vergesse dir ein Freund zu sein, Mond. Du hast meine tiefe Zuneigung und das muss ich dir nicht mal sagen. Ich muss es dir nicht zeigen, du bist mir auch so ein treuer Freund. Das zu erkennen, fällt mir manchmal schwer und ich werde darauf acht geben. Denn nichts ist schlimmer, als wenn wir nicht mehr miteinander könnten. Ich möchte dir nichts Unrechtes tun, hast du doch nichts falsch gemacht, wie könntest du auch, du bist was du bist, schön wie du bist, ohne etwas hinzuzufügen. Es tut mir Leid...

Zum Schluss noch ein Lied, welches ich von nun an auf jede Reise mitnehmen würde. Ein noch recht unbekannter Künstler mit einem schönen Lied. Wenn du magst, Mond, dann dreh ich es ein wenig lauter für dich...
Checkout Line (with Adrianne Verhoeven) by Arthur Dodge

Finde weitere Künstler wie Arthur Dodge bei Myspace Musik

Mittwoch, 15. September 2010

Nikkō ( Japan)

Ich habe mir vor einer Weile fest vorgenommen vor meinem 30. Geburtstag eine Reise, am liebsten Rundreise, nach Asien zu machen. Asien ist groß, klar, und sicher müsste man für solch einen großen Trip Wochen, Monate, wenn nicht sogar Jahre einplanen. Diverse Orte haben mein Interesse geweckt, doch Japan, das noch alte Japan besonders, hat für mich einen ganz speziellen Reiz. In erster Linie mag ich aber die Kultur...

Wie schreibt man über einen Ort, an dem man noch nie gewesen ist? Nun ja, ich muss zugeben, das ist schwer, denn es fehlt einem schon der Detailgrad, der selbst mit unzähligen Dokumenten, Bildern, Videos etc. nicht auszumachen ist. Anders als der Post über Berlin, kann ich mich aber leider nur an diesen Bild- und Lesematerialien orientieren. Vielleicht manchmal auch die ein oder andere Erzählung.

Nikkō (Nikkō-shi) bedeutet "Sonnenstrahl" (oder "Sonnenschein") und ist seit dem 8. Jhd. eine heilige Stätte, zuerst für den Buddhismus, später dann für den Shintōismus. Die Schreine und Tempelanlagen gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Stadt selbst soll nicht unbedingt einen Blick wert sein, die Sehenswürdigkeiten am Rand und der Umgebung hingegen schon.
Neben dem Tōshō-gū (Schrein) und dem Rinnō-ji (Tempel) interessiert mich ganz klar das Wahrzeichen der Stadt: Die drei Affen, welche "nichts (Böses) sehen, hören und sagen".


Das ca. 175 km nördlich von Tokyo gelegene Nikkō hat in der Welt ein hohes Ansehen. Nicht nur die oben genannten Ziele, sondern ebenso die Natur bilden ein harmonisches Ganzes. Der angrenzende Nationalpark hält Seen, Flüsse, Wasserfälle und Wälder bereit. Und Affen! Genau genommen Japanmakaken. Hey, aber ist es nicht wert tausende von Kilometern um die Welt zu reisen, um auch mal andere Affen zu sehen!? ;)

Da mich die Architektur und auch die Geschichte Japans fasziniert, wäre Nikkō definitiv bei meiner Reise ein festes Ziel. Ich habe zwar Bedenken, dass die Stätten von Touristen überwuchert sind, besonders zur Saison, aber allein einen Ort, der dem Shintō heilig ist zu besuchen und dazu noch das bei uns ebenso verbreitete Symbol der drei Affen aus der Nähe zu betrachten, genügen für meine Wahl dort einmal hinzugelangen. Ich bin nicht religiös, aber verstehe und schätze die Auslegung und Philosophie des Shintō sehr. Und ein Stück japanische Natur kommt auch noch dazu.

Das folgende Video macht es natürlich Perfekt! Ein entspannter Ort...


Wer mehr über Nikkō erfahren möchte, der kann den unten angefügten Links folgen. Ich lege auch sehr die jeweils englische Version des Wiki-Eintrags ans Herz, da oft mehr Informationen enthalten sind.

Nikkō (Wikipedia)
Tabibito.de (Japan-Almanach)
Nikkō (Official Website)

Dienstag, 7. September 2010

Ich bin ein Berliner...

...und das nun schon seit fast 25 Jahren.


Man könnte an dieser Stellen meinen, ich würde von meinem ursprünglichen Plan, weitentlegene Orte zu wählen, abkommen, entschied ich mich soeben für meine Heimatstadt, aber dem ist nicht so. Denn alles braucht einen Anfang und schließlich möchte ich auch immer wieder hier hin zurückkehren und es lieben zurückzukehren. Ich liebe Berlin, auf meine ganz spezielle Art und deswegen wird dieser Ort auch immer für mich etwas Besonderes darstellen, ein Ort sein, an den ich kommen möchte, wenn mir alles andere zu fern ist - eine sichere Basis!

Und für alle anderen ist die " - " Haupstadt, für die es locker hundert passende Adjektive gäbe vielleicht sogar ein Ort in der Ferne, ein Ort an dem man gerne sein möchte.
Tja, ich habe schon lange und das ist mein voller Ernst, niemanden mehr getroffen, dem die Stadt irgendwie missfallen ist. Klar, ich als Berliner habe den Stempel weg, zu den Arrogantesten der Deutschen zu gehören, aber mal im Ernst, ist es nicht so, dass in den letzten 100 Jahren und besonders in den letzten 20 kaum eine andere Stadt so extrem im Fokus stand, wie Berlin!? Also in Europa mindestens unter den Top 3. :P

Ich hätte nicht gedacht, dass die stadteigene Tourist-Information so ein gutes Video auf die Beine stellt. Seht selbst...


Es wäre an dieser Stelle natürlich etwas viel, die gesamte Stadt, jeden Winkel, jeden Grashalm zu betrachten und hier vorzustellen. Wer das tun möchte, dem lege ich, wie sicher in vielen Fällen, unser allseits beliebtes Nachschlagewerk ans Herz: Berlin (<-- Klicken für Weiterleitung zu Wikipedia) Nein, ich möchte auf Dinge eingehen, die mich immer noch an dieser Stadt faszinieren. Es ist ein Treiben, ein stetiger Lauf der Dinge und das lässt sich nahezu jeden Tag auf's Neue beobachten. Eine Entwicklung, ein Spaziergang ohne Ziel, ruhelos, ungefangen. In Berlin kannst du alles sein, was du willst, ohne Kompromisse. Viele Menschen lieben hier die Leichtigkeit und die Freiheiten. Verständlich... Nicht nur deshalb, sondern auch wegen vieler "Wendepunkte" in der Berliner Geschichte, haben sich hier und da Subkulturen gebildet, die zum Stadtbild beitragen. Zum Einen ist da die East Side Gallery, welche für mich das Monument der Stadt überhaupt ist. Die größte Open-Air-Galerie der Welt beschreibt anhand ihrer Werke nicht nur eine der entscheidensten Zentren der Innenstadt, sondern bleibt stehen für nachfolgende Generation zur Veranschaulichung einer der kritischsten Epochen der Hauptstadt. Ich laufe immer wieder gerne dieses ca. 1,3 km lange Mauerstück entlang und lasse die Werke und die Zeit auf mich wirken. Sicher auch als Mahnmal. Es betrübt mich zu sehen, wie drum herum alles monumentalisiert wird, nur um dem Metropolenstatus gerecht zu werden. Dabei wird leider wenig Rücksicht auf die Grundsubstanzen genommen und quasi einfach zugebaut. Viele schöne Orte, wie der Oststrand bangen oder bangten schon um ihre Existenz. Projekt Mediaspree tut sein Übriges. Ich hoffe für alle und nicht nur für mich, dass dieser Ort überlebt, auf seine Weise.


Genauso sieht es beim Kunsthaus Tacheles aus. Ein Ort, den man nur schwer beschreiben kann - man muss ihn erleben. Kunst, Kunst und noch mehr Kunst, ach ja - das Wort "frei" sollte man diesbezüglich nicht vergessen. Auch hier wird schon seit Ewigkeiten um die Existenz gekämpft, das neue Berlin hat es schwer an manchen Punkten. Erhaltet die Gebäude!

Um das Bild zu komplettieren, was mich an dieser Stadt so fasziniert und einlädt zu entdecken, möchte ich das Hauptaugenmerk an dieser Stelle auf Berlins Street-Art-Kultur legen. Es gibt Statistiken, die besagen, dass die Masse an "Straßenwerken" weltweit die höchste Dichte im "Dicken B" hat. Und ich möchte dem glauben, es ist wirklich viel. Es ist unüberschaubar. Täglich entstehen neue Werke und obwohl viele Maßnahmen und Einschränkungen dagegen laufen, ist es ein unaufhaltbares Treiben, was gleichzeitig das Stadtbild, mal alle Kiddie-Graffitis rausgenommen, "erbunten" lässt. Kommunikation, Meinung, Kritik, Weisheiten, Kunst, Leben, Zeitloses, Geistreiches, Inspirierendes usw. auf den Straßen einer Metropole, in Form von Street-Art. Es gibt keine Grenzen. Geht selbst auf die Suche und ihr werdet feststellen, die Stadt hat viel zu erzählen und hält nicht einen, sondern viele Orte zum Entdecken bereit. Berlin schläft nie...

Ohne weitere Worte!

Sonntag, 5. September 2010

Travelling without moving

"Fühlst du ihn schon? Den Wind, der dich antreibt? Die erfrischende Brise des Unbekannten? Atme ein und schließe die Augen. Lass die Sorgen fallen und fliehe für einen Moment an einen wunderbaren Ort. Ich zeig ihn dir..."

Dieser Blog ist für alle, die fliehen möchten. Für alle, die reisen wollen, aber nicht können. Für alle die den Alltag hinter sich lassen möchten - für einen Moment - und an einen Ort gehen, der anders ist, der vielleicht weit weg ist, vielleicht schöner oder interessanter. Oder an einen Ort zurückkehren. Für all diejenigen, die die Welt sehen möchten, dies aber momentan nicht realisieren können. Für alle die einen Schritt gehen möchten, aber nicht genau wissen wohin und dennoch die Lust für einen Spaziergang in den Knochen spüren. Für alle Ruhelosen, alle Freigeister, Träumer, Entdecker, Optimisten, Pessimisten, Begeisterten, Glücksuchenden, Wanderer, verlorenen Seelen, Fremden, Besucher, Freunde...

Aber vor allem ist dieser Blog für Dich...



Zwei Worte sind mir auf meinem Weg hier hin begegnet,
Nummer 1: Eskapismus oder engl. Escapism

Die Möglichkeit heutzutage virtuell oder per digitaler Medien an jeden Ort der Welt zu gelangen ist bemerkenswert, als auch erschreckend. Für "S.O.I.F." ist aber eher die bemerkenswerte Seite von Nutzen. Ich möchte jedoch keinen Traum erschaffen oder etwas, was die Wirklichkeit entfremdet. Dies wird schwer. Schwer, besonders bei den Orten, an denen ich selbst noch nie war. Ich vermittle lediglich meinen Eindruck, manchmal von Innen, aber ich denke wohl desöfteren von Außen. Ich begrüße jede Kritik oder Korrektur an diesen Stellen. Ich möchte während meinen Reisen ja nicht nur die typischen Touristenfallen kennenlernen. Es geht auch nicht um jedes Detail, es ist viel mehr eine Fassung von dem was man entdeckt hat oder entdecken möchte. Ansonsten könnte ich auch einfach Bücher zur Verfügung stellen ;)
Nein, ich möchte die Möglichkeit geben, der Realität oder Wirklichkeit (was ja auch schon ein Unterschied ist) zu entfliehen, zumindest für einen Moment, aber nicht die Realität oder Wirklichkeit der Fluchtorte verändern oder verschleiern. Ich hoffe interessante Orte zu finden...

Wort Nummer 2: Bougeotte bzw. Avoir La Bougeotte

Die Wörter "Itchy Feet", "Wanderlust", "Fernweh" oder Sätze wie "To be always on the move", "Auf der Suche nach Freiheit" hätten es allen sicher einfach und für die meisten Leute ausreichend beschrieben. Aber "Bougeotte" war für mich im ersten Moment nicht sofort zu erfassen. Ich hatte ursprünglich überlegt den gesamten Blog "Bougeotte" zu nennen, aber genauso wie "Eskapismus" sind es nur mentale Werkzeuge oder sollte ich besser sagen Fahrzeuge!? Wie auch immer...
Ich muss an dieser Stelle nämlich gestehen, dass ich der französischen Sprache nicht so mächtig bin. Und genauso bin ich dem Entdecken der Welt und fremder, neuer Orte in der Ferne nicht unbedingt mächtig. Meine Reisen sind bisher entweder familiärer oder arbeitstechnischer Natur gewesen. Oder wegen ner Frau. Aber ich bin eigentlich noch nie aus freien Stücken an einen weit entfernten Ort gereist, nur um da mal gewesen zu sein. In diesem Punkt bin ich also als Erzähler von diesen besonderen Orten, genauso wie als Nutzer der französischen Sprache, eigentlich nicht wirklich geeignet.
Warum aber dann dieser Blog?
Die Antwort ist einfach: Auch ich bin ein Freigeist, ein Träumer, ein Entdecker usw. und möchte die Welt sehen. Da ich das aber nicht immer kann oder aus gewissen Gründen nicht kann, baue ich diesen Blog. Aber vielleicht kann ich das eines Tages und vielleicht werde ich dann die Orte wirklich bereisen und mir ein direktes Bild von machen. I'm looking forward to it. Also auf geht's...und so stürze ich mich hinein...ins Unbekannte...